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Allgemein Förderung KfW Ratgeber Sanitärprofis
9. August 2018
KfW-Programm 455: Zuschüsse für den altersgerechten Umbau des Bades stehen wieder bereit.

KfW-Programm 455 für die Barrierereduzierung wieder verfügbar

Zuschüsse für den Badumbau

(dh/red-abb) Bundesmittel für 2018 endlich bereitgestellt: Im KfW-Programm 455 – „Altersgerecht Umbauen“ – werden nun auch wieder Zuschüsse für die Barrierereduzierung vergeben.

Ab sofort hat der Bund 75 Millionen Euro freigegeben. „Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn die Bereitstellung eher erfolgt wäre. Nach der langen Wartezeit sind wir aber froh, dass es in diesem Jahr noch weitergeht“, sagt Jens J. Wischmann, Sprecher der Aktion Barrierefreies Bad.

KfW-Zuschuss steht im Finanzplan bis 2022

Erfreulich ist weiterhin, dass die Bundesregierung die Mittel für das KfW-Programm 455 „Altersgerecht Umbauen“ erstmalig auch im Finanzplan bis 2022 verankert hat. Damit ist davon auszugehen, dass auch in den nächsten Jahren dieser wichtige Zuschuss weiter zur Verfügung stehen wird. Wischmann führt diesen Erfolg nicht zuletzt darauf zurück, dass die Aktion Barrierefreies Bad unermüdlich auf die Bedeutsamkeit dieses Förderinstruments hingewiesen hat. Denn letztendlich ist die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum mit Blick auf die demografische Entwicklung eine der dringlichsten gesellschaftspolitischen Aufgaben.

Antrag möglichst schnell stellen

Wer im Rahmen einer Badmodernisierung auf Fördermittel zugreifen will, sollte nichts desto trotz den Antrag im KfW-Zuschussportal möglichst umgehend stellen. Denn erfahrungsgemäß gehen die Gelder, die immer nur für das jeweilige Haushaltsjahr zur Verfügung stehen, sehr schnell zur Neige. Anspruchsberechtigt sind neben privaten Eigentümern von Wohnimmobilien auch Mieter. Zuvor sollten sie jedoch eine Zustimmung des Vermieters zu den geplanten Vorhaben einholen. Alter oder Handicap spielen in diesem Programm übrigens keine Rolle.

10 % Zuschuss – maximal 5.000 Euro

Wie im Vorjahr beträgt der Zuschuss z.B. für den Umbau des Bades 10 Prozent der förderfähigen Baukosten, maximal jedoch 5.000 Euro. Falls das gesamte Haus bzw. die gesamte Wohnung altersgerecht umgebaut wird, können bis zu 6.250 Euro Förderung ausgezahlt werden. An dessen Bewilligung werden allerdings von der staatlichen Förderbank u. a. folgende Bedingungen geknüpft: Die Maßnahmen müssen den technischen Mindestanforderungen entsprechen, vorab von der KfW genehmigt sowie von Fachbetrieben durchgeführt und in Rechnung gestellt werden.

Private Eigentümer von Wohnimmobilien und Mieter können den Zuschuss beantragen.
Neben privaten Eigentümern von Wohnimmobilien erhalten auch Mieter einen staatlichen Investitionszuschuss für den Umbau ihres Bades. Alter oder Handicap spielen in diesem Programm keine Rolle.
Video-Leitfaden zeigt den Weg zum Badumbau-Zuschuss auf

Wie man im Internet bei der staatlichen Förderbank mit den richtigen Angaben zu den entsprechenden Antragsunterlagen kommt, lässt sich Schritt für Schritt in einem rund fünfminütigen Video-Leitfaden „Altersgerecht umbauen – Ihr Onlineweg zum Investitionszuschuss“ nachvollziehen. Die Unterlage dient Endverbrauchern und Badprofis zugleich als wichtige Orientierungshilfe und eignet sich gut als Grundlage für die Beratung.

Wischmann wies ausdrücklich darauf hin, dass alle Altersgruppen von weniger Barrieren gepaart mit mehr Wohnkomfort und höherer Sicherheit profitierten. Rutschfeste bodengleiche Duschen, Waschbecken mit Kniefreiraum, Klappsitze und Haltegriffe gewährleisteten älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung. Sie kämen aber auch Familien mit Kindern zugute.

Bodengleiche Dusche als Synonym für Barrierefreiheit

Dass diese Botschaft in den Köpfen vieler Bauherren bereits verankert ist, zeigt das Beispiel der bodengleichen Dusche. Die von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Auftrag gegebene Studie „Die Deutschen und ihre Bäder“ identifizierte sie als „absoluten Aufsteiger“ bei Sanitärprodukten. Danach sind 2017 bereits 17 Prozent der Bäder mit der sowohl ästhetischen als auch nutzerfreundlichen Lösung ausgestattet. 2011 waren es gerade einmal 7 Prozent. Die Entwicklung beruhe auf der starken Nachfrage nach altersgerechten, barrierefreien Bädern. Nicht zuletzt, so glaubt der Verband, sei sie der umfassenden Online-Aufklärung der Brancheninitiative Aktion Barrierefreies Bad geschuldet.

Bodenebene Dusche auf dem Vormarsch
17 Prozent der Bäder waren laut Studie mit einer bodenebenen Dusche ausgestattet.
Altersgerechte Bäder sind in Deutschland Mangelware

Wie hoch der Bedarf nach barrierereduzierten Badlösungen ist, verdeutlicht die von forsa durchgeführte und für ca. 62 Millionen Deutsche ab 18 Jahren repräsentative Erhebung ebenfalls. Danach sind lediglich 17 Prozent der Bäder derzeit „voll und ganz“ für ältere Menschen bequem nutzbar. Demzufolge wäre nur in etwa 6 Millionen. der insgesamt 36 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschland ein Bad vorhanden, das die Bezeichnung „altersgerecht“ ohne Abstriche verdient.

Von den Befragten, die über kein altersgerechtes Bad verfügen, gaben 11 Prozent an, einen entsprechenden Umbau definitiv oder vielleicht zu planen. Allein das entspricht einem mehr oder minder realen Bedarf an etwa 1,8 Millionen (neuen) Bädern, konkretisiert die VDS. Weitere 51 Prozent ohne altersgerechtes Bad dachten zumindest über einen Umbau schon einmal nach.

Details zu KfW-Programm 455 gibt es hier

Ein Merkblatt mit den wichtigsten Informationen über das KfW-Förderprogramm 455 bieten wir hier zum Download an.

Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten sind auf der KfW-Internetseite oder über das KfW-Infocenter unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 539 9002 erhältlich.


Aufmacherfoto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Shutterstock ©Andrey Popov