
VdK-Präsidentin Verena Bentele:
Hoher Bedarf an barrierefreien Wohnungen
(dh/red-abb) „Wir dürfen bei den Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum die barrierefreien Wohnungen nicht vergessen“, sagt die Präsidentin des Sozialverbands VdK Verena Bentele im Zusammenhang mit dem Wohnungsgipfel. Dieser fand heute zum zweiten Mal auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz im Kanzleramt statt.
Das „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“, dem auch der VdK angehört, legte nach einem Jahr Arbeit Vorschläge vor, wie bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Bentele ist der Meinung, dass das Thema „Barrierefreie Wohnungen“ im vergangenen Jahr der Bündnis-Zusammenarbeit viel zu kurz gekommen ist. „In naher Zukunft werden wir einen gravierenden Mangel haben – spätestens dann, wenn die Baby-Boomer-Generation einen erhöhten Bedarf anmeldet. Bereits jetzt fehlen rund 2,2 Millionen barrierefreie Wohnungen, doch die Nachfrage wird extrem ansteigen: In 20 Jahren werden über 21 Millionen Menschen 67 Jahre und älter sein“, so die VdK-Präsidentin.
Barrierefreie Wohnungen nützen allen
Von barrierefreien Wohnungen und damit auch von barrierefreien Bädern profitieren alle: Familien mit kleinen Kindern ebenso, wie beispielsweise Menschen mit vorübergehenden oder dauerhaften motorischen Einschränkungen.
Aus diesem Grund spricht sich der VdK dafür aus, Neubauten von Anfang an barrierefrei zu gestalten. Bentele: „Das ist günstiger, als alte Wohnungen umzubauen und nützt allen. Wir als Bündnis müssen uns geschlossen dafür einsetzen, dass ein Mindeststandard für Neubauten festgelegt wird. Dieser Mindeststandard muss Eingang in die Bauordnungen finden. Nur so können wir den eklatanten Mangel an barrierefreien Wohnungen in absehbarer Zeit beheben.
Um auch alte Wohnungen barrierefrei umzubauen, ist es gut und wichtig, dass der Bund die Mittel im KfW-Programm „Altersgerecht umbauen“ verdoppelt hat. Klar ist aber auch: Reichen wird das noch lange nicht. Hier muss der Bund weiter nachbessern, damit Menschen lange in ihren Wohnungen bleiben können.“
Aktion Barrierefreies Bad unterstützt Mittelverdopplung im KfW-Programm
Auch die Aktion Barrierefreies Bad unterstützt seit 2017 die Forderung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), die Mittel dieses KfW-Programms auf 150 Millionen Euro zu verdoppeln. Schließlich ist ein barrierefreies Badezimmer der Schlüsselfaktor für den langen Verbleib in den eigenen vier Wänden. Zwar sind die 150 Millionen Euro erstmalig im verabschiedeten Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 eingeplant, eine Entscheidung über den gesamten Bundeshaushalt fällt der Bundestag voraussichtlich aber erst Anfang Dezember. Bis dahin können noch Änderungen im Etatentwurf erfolgen.
Maßnahmenpaket der Bundesregierung
Auf Basis der bisherigen Diskussionen des „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ hat die Bundesregierung ein aus 14 Punkten bestehendes Maßnahmenpaket für zusätzliche Investitionen in den Wohnungsbau sowie zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Bau- und Immobilienbranche beschlossen. Bundesbauministerin Klara Geywitz ist sich sicher, damit mehr Investitionen in den Wohnungsbau zu erreichen.

Nähere Informationen zum Maßnahmenpaket siehe hier.
Der 10-seitige Maßnahmenkatalog der Bundesregierung für eine Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive im Wortlaut als PDF-Datei siehe hier.
Unser Aufmacherbild zeigt die VdK-Präsidentin Verena Bentele. Foto: Stephan Goerlich / VdK Bayern