
Neue Fördermittel für 2026 in Aussicht
Erneut Zuschüsse für barrierereduziertes Umbauen?
(dh/red-abb) Nach einem Jahr Pause könnten im nächsten Jahr wieder Zuschüsse für barrierefreies und altersgerechtes Umbauen zur Verfügung stehen. Hierfür sind in 2026 laut aktuellen Haushaltsplanungen 50 Millionen Euro vorgesehen. Die endgültige Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat steht allerdings noch aus.
Laut Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) kommen die „frischen Programmmittel“ für barrierefreies und altersgerechtes Umbauen aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität sowie dem Klima- und Transformationsfonds (KTF).
Barrierereduzierte Bäder sind eine soziale Notwendigkeit
Die Zuschussförderung war und ist von großer Wichtigkeit: Barrierereduzierte Bäder sind keine Komfortfrage. Vielmehr sind sie eine soziale Notwendigkeit für Millionen Menschen in Deutschland, die lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben wollen.
Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger und schwerbehinderter Menschen sowie der angespannten Lage in den Pflegeeinrichtungen ist die Schaffung barrierereduzierter Wohnungen von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. Darüber hinaus stellt sie eine essenzielle Entlastung für die Sozial- und Pflegekassen dar.
Die Förderzahlen des KfW-Zuschussprogramms 455-B „Altersgerecht Umbauen“ der vergangenen Jahre zeigten, dass Badumbauten stets den höchsten Anteil ausmachten. Dies verdeutlicht, welche wichtige Rolle barrierereduzierte Badezimmer spielen.
Barrierereduzierte Wohnungen sind Voraussetzungen für soziale Teilhabe
Eine solche Förderung trägt unmittelbar dazu bei, dass Betroffene lange selbstständig und sicher in ihren eigenen vier Wänden leben können. Das wurde in der Evaluation des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ eindrücklich belegt. Die Studie wurde 2020 vom Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) im Auftrag der KfW durchgeführt. Die Untersuchung zeigt zudem, dass der barrierereduzierte Umbau eine zentrale Voraussetzung für die soziale Teilhabe und die Lebenszufriedenheit im Alter ist.
50 Millionen Euro reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken
Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), sagt dazu: „Um den steigenden Bedarf an barrierefreiem bzw. barrierereduziertem Wohnraum angesichts des demografischen Wandels zukunftssicher zu decken, ist eine auf Dauer angelegte Förderung unerlässlich. Ich freue mich, dass nach einem Jahr Pause ein Investitionszuschuss voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen wird. Allerdings reichen 50 Millionen Euro bei weitem nicht aus, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Ohne verlässliche und kontinuierliche Zuwendungen wird sich die Versorgungslücke erheblich verschärfen. Bedarfsorientiert hatten wir daher bereits in der Vergangenheit Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro pro Jahr gefordert.“
Engagement für den Einzelnen und die Gesellschaft
Daniela Heinemann von der Aktion Barrierefreies Bad (ABB) ergänzt:
„Zuschüsse für barrierefreies bzw. altersgerechtes Umbauen sind enorm wichtig für Menschen, die selbstständig und selbstbestimmt leben wollen. Ich begrüße die geplante Wiederaufnahme einer solchen Förderung ausdrücklich. Mit Unterstützung durch ABB haben VDS und Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) das Thema kontinuierlich bei der Politik adressiert. Dieser Zwischenerfolg zeigt, wie bedeutend beharrliches Engagement ist – im Interesse des Einzelnen und im Interesse unserer Gesellschaft.“
Ausgestaltung der KfW-Zuwendung für 2026 noch unklar
Die „frischen Programmmittel“ in Höhe von 50 Millionen Euro für barrierefreies und altersgerechtes Umbauen im Jahr 2026 sollen laut Bundesbauministerium in Form von Zuschüssen über die KfW angeboten werden. Ob diese dann tatsächlich wieder über das Programm 455-B „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss“ (früher „Altersgerecht Umbauen“) bereitgestellt werden, erscheint naheliegend. Das BMWSB teilte hierzu auf Nachfrage mit, dass derzeit noch interne Abstimmungen zur genauen Ausgestaltung stattfänden und aktuell keine detaillierteren Aussagen möglich seien.
Eines ist jedoch klar: altersgerechtes bzw. barrierefreies Wohnen ist eine der dringlichsten gesellschaftlichen Herausforderungen. Investitionsprogramme, wie das KfW-Programm 455-B, sind bedeutende Instrumente, um diese Aufgabe zu bewältigen.
Die Aktion Barrierefreies Bad wird das Thema verfolgen und über die weiteren Entwicklungen berichten.
Weitere Hintergründe und Details finden Sie hier:
https://www.sanitaerwirtschaft.de/aktuell/dringender-handlungsbedarf-zur-schaffung-barrierefreier-badezimmer
https://www.aktion-barrierefreies-bad.de/studie-empfiehlt-hoehere-foerderung/
Aufmacherfoto: Adobe Stock; marcus_hofmann
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