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Allgemein
23. April 2021
Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021

Internationaler Branchentreff ins Homeoffice verlegt

Messe-Neuigkeiten der ISH fürs Bad

(dh/red-abb) Die ISH fand coronabedingt Ende März als reine Online-Veranstaltung statt. Nichts desto trotz hatte die Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima einiges zu bieten. Wir informieren über ausgewählte Messeneuheiten im Kontext der Barrierefreiheit, pflegegerechte Bäder, Produktauszeichnungen und Gestaltungstrends.

Trendfarbe schwarz

Bereits auf der ISH 2019 zeichnete sich der Trend zu sich abhebender schwarzer Ausstattung vor weißen Wänden ab. Dieser Stil hat sich bei den Herstellern weiter durchgesetzt. Eine Freude für alle, die barrierefreie Bäder bauen. Denn schließlich spielen Kontraste hier eine wichtige Rolle.

Schwarze Hingucker gibt es beispielsweise von Hansa. Als ISH-Neuheit präsentiert der Armaturenhersteller die „Matt Black Edition“. Produkte mit dieser Oberfläche sind in verschiedenen Serien und in berührungslosen Varianten zu finden. Ebenfalls neu und in schwarz verfügbar ist das „HANSAMICRA STYLE“ Duschsystem, das mit einem Sicherheitsstopp bei 38 Grad Celsius vor dem Verbrühen schützt.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Die berührungslose HANSALIGNA in elegantem schwarz. Foto: Hansa Armaturen GmbH

Auch KLUDI setzt auf markante Akzente: So ist das gesamte Sortiment der puristisch anmutenden „Kludi Bozz“ Armaturen ab sofort auch in matt schwarz erhältlich. Zur Spritzwasservermeidung beinhalten sie außerdem den sogenannten „S-pointer“, mit dem sich der Strahlwinkel individuell verändern lässt.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Die Unterputz-Wandarmatur KLUDI BOZZ verzichtet auf jeden Schnörkel. Foto: KLUDI

Mit seiner neuen Waschtischarmatur „Finoris Flex“ punktet hansgrohe nicht nur mit einem schwarzen Kontrast, sondern auch mit einem ausziehbaren Armaturenkopf. So ist beispielsweise schnelles Haarewaschen am Waschbecken ab sofort kein Problem mehr.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Flexibel für alle Aktivitäten am Waschtisch: die neue Armatur hansgrohe Finoris. Fotos: Hansgrohe SE

Dark Edition heißt die erfolgreiche schwarze Kollektion des Duschkabinenherstellers KERMI. Der Kunde kann direkt aus fünf Programmen mit Walk-In, Schwing- oder Gleittüren wählen. Neu ist die raumsparende und bodenebene Gleittür „NICA“, die natürlich auch in elegantem schwarz erhältlich ist.

Zieht Blicke auf sich: Die WALK-IN XD steht hier exemplarisch für die Dark Edition von KERMI. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) / Lars Behrendt
Bodenebene Duschen

Apropos Duschen: Bei einem Barrierefreien Bad sind bodenebene Duschplätze ein Muss.

Aus glasiertem Titan-Stahl präsentiert sich die neue „BetteFlat“ des deutschen Familienunternehmens Bette. Sie wurde speziell für die barrierefreie Ausstattung entwickelt und wird ausschließlich in der normgerechten Variante von 120 x 120 Zentimetern produziert. Erhältlich ist sie in vielen Farben, z.B. auch in mattem Schwarz.

Die große Farbpalette der „BetteFlat“ bietet viele Kombinationsmöglichkeiten. Kein Problem also, den Duschbereich auch visuell kontrastierend in Szene zu setzen. Foto: BETTE

Mit der höchsten Bewertungsgruppe C wurde die neue rutschhemmende Beschichtung „BetteAntirutsch Sense“ ausgezeichnet, die sowohl für Wannen als auch Duschen verfügbar ist. Der Reibungseffekt der Oberfläche versteckt sich im Mikrobereich und wird wie von Zauberhand erst durch den Kontakt mit Wasser aktiviert. Im trockenen Zustand ist optisch und haptisch kein Unterschied wahrnehmbar.

Das in Ahlen ansässige Unternehmen Kaldewei bietet mit der neuen „Cayanoplan Multispace“ eine Duschfläche aus Stahl-Emaille. Mit ihrer Größe von 120 x 120 Zentimetern und ihrer rutschhemmenden Oberfläche wurde auch sie speziell für das barrierefreie Bad konzipiert. 18 Farben – u.a. auch schwarz – stehen zur Auswahl.

Die bodenebene Dusche „Cyanoplan Multispace“ kann mit bis zu 60 Prozent in die für barrierefreie Bäder vorgeschriebene Bewegungsfläche eingeplant werden. Foto: KALDEWEI

Der Sanitärhersteller Geberit stellt bei seiner neuen Duschfläche „Olona“ Optik und Reinigungsfreundlichkeit in den Vordergrund. Sie ist aus Steinharz mit einer rutschhemmenden Oberfläche gefertigt und in 20 verschiedenen Größen erhältlich.

Die Geberit „Olona“ ist ausschließlich in weiß erhältlich. Foto: Geberit
Dusch-WCs

Dusch-WCs ziehen in immer mehr deutsche Badezimmer ein. Denn eine wohltuende Reinigung mit Wasser ist aus hygienischer und ökologischer Sicht besser als die mit Papier. Außerdem bietet es Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit die Chance, die eigene Körperpflege so lange wie möglich ohne fremde Unterstützung zu bewältigen.

Die Firma TOTO stellte auf der ISH digital 2021 als Produktneuheit ihr „Washlet™ RG“ vor. Das Dusch-WC kommt in zwei Varianten ab Juli auf den Markt. Neben dem Standardmodell wird es auch eine abgespeckte Version mit dem „RG Lite“ geben. Diese ist preisgünstiger, weil die Geruchsabsaugung und Sprühnebelbenetzung des Toilettenbeckens eingespart wurden.

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Das WASHLET™ RG von TOTO zeichnet sich durch schlankes Design aus. Foto: TOTO
WC-Spülungen

Villeroy & Boch präsentierte auf der ISH digital 2021 ihr neues sensorgesteuertes WC-Spülsystem „ProActive+“. Die Spülung kann berührungslos durch eine einfache Handbewegung in der Nähe des Sensors ausgelöst werden. Zudem zieht das System auch selbstständig ab, wenn der Nutzer es vergisst oder die Spülung nicht auslösen kann. Damit bietet sich die „ProActive+“ insbesondere für Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen, ältere Menschen und kleine Kinder an.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Die Betätigungsplatten ProActive+ sind in Edelstahl und in weiß hinterlegtem Glas erhältlich. Foto: Villeroy & Boch

Vor gut 15 Jahren designte die Firma TECE Betätigungsplatten mit zwei kreisrunden Tastern für die WC-Spülung. Der Hersteller von Sanitärprodukten und Installationssystemen stellte auf der Messe seinen Klassiker „TECEloop“ in neuem Gewand vor: Werkstoffe wie Beton, Eiche und Marmor sowie aktuelle Farben ergänzen jetzt das Sortiment. Weil Blenden und Tasten in einem Baukausten-System frei zusammengestellt werden können, stehen mehr als 300 Kombinationen zur Auswahl. Damit bieten sich dem Kunden individuelle Designmöglichkeiten, die in einem barrierefreien Bad gleichzeitig die nötigen Kontraste und Orientierung bieten können.

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Zwei unterschiedlich große runde Tasten für die Voll- und Teilspülung geben TECEloop ein freundliches, modernes Aussehen. Foto: TECE

Für rollstuhlgerechte Bäder schreibt die DIN 18040-2 „R“ u.a. vor, dass der Nutzer die Spülung ohne Veränderung seiner Sitzposition mit der Hand oder dem Arm erreichen und bedienen können muss. Die MEPA – Pauli und Menden GmbH bietet ihr barrierefreies WC-Element ab sofort auch als komplette Einheit an mit beidseitig integrierten Haltern zur Befestigung von Stützklappgriffen.

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Die blau folierte Taste am Stützklappgriff dient zur Auslösung der Spülung, die rote Taste kann als Notruf genutzt werden. Foto: MEPA – Pauli und Menden
Gestaltungstrends fürs Bad

Neben dem auf der ISH digital 2021 erkennbaren Trend zur kontrastreichen Gestaltung durch schwarze Elemente präsentierte die Informationsplattform Pop up my Bathroom drei weitere Trends für die langfristige Badgestaltung: „Smart Bathroom“, „Green Bathroom“ und „Living Bathroom“.

„Smart Bathroom“ zeigt, wie innovative Technik die Nutzungsabläufe im Badezimmer optimieren kann. Beim „Green Bathroom“ geht es um die Möglichkeiten, ein Badezimmer wirklich „grün“ und nachhaltig zu planen. „Living Bathroom“ beschreibt einen individuellen, komfortablen und wohnlich gestalteten Wellness-Rückzugsort in den eigenen vier Wänden.

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Das Pop up my Bathroom Magazin beschäftigte sich am letzen Tag der ISH digital 2021 mit dem Thema „Living Bathroom“. Als Live-Gäste hatte VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann hierzu Andrea Wirges-Klein (Architektin), Dennis Jäger (SBZ) und Frank A. Reinhardt (FAR.consulting) eingeladen (v.l.). Foto: FAR.consulting, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.
Produkt-Wettbewerb „Badkomfort für Generationen“

Auch auf dieser ISH zeichnete der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) wieder Produktlösungen für generationsübergreifende Bäder aus.

in Anlehnung an das Verbandslogo künstlerisch hochwertig gestaltete Auszeichnung an die Ver-treter der fünf gleichberechtigt als Sieger des Wettbewerbes gekürten Unternehmen
Der künstlerisch hochwertig gestaltete Auszeichnung erinnert an das Logo der Standesorganisation. Sie ging an die Vertreter der als Sieger des Wettbewerbes gekürten Unternehmen. Foto: ZVSHK

Die sechsköpfige Expertenjury des Produkt-Wettbewerbs „Badkomfort für Generationen“ setzte sich zusammen aus einem Handwerker, einem Architekten, Nutzern und Designern. Sie kürte folgende fünf gleichberechtigte Produkte zu den Siegern des Wettbewerbes:

Wedi GmbH: Sitzbank – wedi Sanoasa Top Sitzbank 3

Eine Sitzmöglichkeit im Duschbereich, die sich in die Architektur integriert und so aussieht, als sei Sie elementarer Bestandteil des Bades. Ein attraktives Angebot für alle Generationen, das zum Verweilen einlädt, ohne Defizite in den Vordergrund zu stellen.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Jurymitglied Prof. Frank Georg Zebner (Designer) zur Sitzbank: „Eine selbstverständliche und unprätentiöse Ästhetik.“ Foto: Wedi
FRESCOLORI.de GmbH: Fugenlose Dusche – PURAMENTE

Das Spachtelsystem überzeugt mit seiner fugenlosen und belastbaren Abdichtung, die auch im Bestand mit nur 5mm Aufbau nutzbar ist. Die Gestaltungsmöglichkeiten mit einer riesigen Farbpalette, vielen Oberflächen und mit verschiedenen Haptiken mit der für die Barrierefreiheit wichtigen Rutschfestigkeit zeichnen das Produkt außerdem aus.

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Jurymitglied Dr. Henning Scherf zur fugenlosen Dusche: „Dusche und Toilette werden so ein Ort, an den man gern hingeht und verweilt.“ Foto: Frescolori
fischerwerke GmbH & Co. KG: Dübel für Nassbereich – DuoSeal

Eigentlich unsichtbar, aber gerade dadurch bestechend. Eine spannende und intelligente Lösung für ein häufiges Problem im Feucht- und Nassbereich: Mit diesem Dübel entstehen keine Dichtigkeitsprobleme bei der Installation etwa von Haltegriffen und Duschwänden.

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Juryvorsitzender Mathias Knigge zum Dübel: „Dieser Preis zeigt wie sehr Details und eine durchgängige Designsprache ein Produkt prägen können. Die hohe Funktionalität wird zum Teil der hochwertigen Gestaltung.“ Foto: fischer
GANG-WAY GmbH: Duschabwasserpumpe – SANFTLÄUFER-UNIVERSAL

Häufig wird als Grund gegen den Einbau einer bodenebenen Dusche die Situation im Bestand genannt. Mit diesem technischen System, das wartungsfrei für ein Abführen des Wassers sorgt und dabei einen minimalen Bodenaufbau benötigt, gehören Argumente wie zu wenig Gefälle der Vergangenheit an.

Messe-Neuigkeiten fürs Badezimmer: ISH digital 2021
Jurymitglied Dagmar Lautsch-Wunderlich (Architektin) zur Duschabwasserpumpe: „Dieses Produkt erlaubt die Planung bodengleicher Duschen im Bestand.“ Foto: Sanftläufer
HSK Duschkabinenbau KG: Glasversiegelung – TwinSeal

Weniger Reinigungsaufwand? Bitteschön. Die Glasversiegelung hält die Jury für eine gute Lösung, um für alle Generationen einfach das Bad schön zu erhalten und Arbeiten gar nicht erst entstehen zu lassen.

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Jurymitglied Eberhard Bürgel (Handwerksunternehmer) zur Glasversiegelung: „Einfach, praktisch, gut – mit einem deutlichen Mehrwert für den Kunden.“ Foto: HSK Duschkabinenbau KG

Den Produkt-Wettbewerb hat der ZVSHK auch für die nächste ISH in zwei Jahren fest eingeplant. Präsident Michael Hilpert hat aber noch deutlich mehr vor: „Unter der Marke Badkomfort für Generationen werden wir zukünftig nicht nur den Award weiterführen, sondern auch weitere Zukunftsprojekte, wie zur Pflege oder zum smarten Bad. Ferner werden wir unseren Ideenaustausch dazu mit der Industrie und der Forschung intensivieren“.

Anforderungsprofil eines Pflegebads

Die Anforderungen an barrierefreie Bäder sind in der DIN 18040-2 detailliert aufgelistet. Aber welche Ansprüche sollten pflegegerechte Bäder erfüllen? Dass es hier Unterschiede geben muss, ergibt sich allein aus der Tatsache, dass bei barrierefreien Bädern der Fokus auf einer Person, also dem jeweiligen Nutzer, liegt. Ein Pflegebad hingegen muss die Bedürfnisse zweier Personen erfüllen, nämlich die des pflegebedürftigen Menschen und die der Pflegeperson.

Die Antwort auf die Frage nach dem baulichen Anforderungsprofils soll eine vom Spitzenverband Bund der Kranken- und Pflegekassen geförderte Studie geben. Sie wird vom ZVSHK in Kooperation mit dem SIBIS Institut für Sozial- und Technikforschung GmbH, der GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH und den Dr. Lautsch & Lautsch-Wunderlich Architekten durchgeführt. Pflegekräfte, Betroffene, Wohnberater, Architekten, Handwerker sowie die Aktion Barrierefreies Bad sind ebenfalls beteiligt.

Erste vielversprechende Zwischenergebnisse zeigte der ZVSHK auf der ISH digital 2021 in einer virtuellen Präsentation. Im Anschluss an das interdisziplinär erarbeitete bauliche Anforderungsprofil erfolgt die Konzeption von pflegegerechten Präsentationskojen für die Bäderausstellungen des Handwerks und des Großhandels.

Sobald es zu dem Projekt Neuigkeiten gibt, werden wir darüber auf dieser Webseite berichten.


Aufmacherfoto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Petra Welzel